Samstag, 6. August 2016

Drachengeheimnis: Meine mystischen Hinterglasbilder und warum auch Frauen dies Handwerk erlernen durften ...

Färberin: Drachengeburt, 2001, Hinterglas, 190 x 80 cm
ANMERKUNG:

In Kürze präsentiere ich auf meiner neuen Webseite das umfangreiche Bild- und Pressematerial meines musikalischen, künstlerischen und kulturpädagogischen Wirkens.
Keine leichte Aufgabe, denn: Konzerte, Kunst, Performances, Ausstellungen, Veröffentlichungen, Vorträge, Trainings, Bücher und CDs müssen übersichtlich geordnet werden.
Und Retrospektives, wie die Leitung internationaler Gesangskurse (Voice Masterclasses), die Gründung einer Jugendkunstschule und einer interdisziplinären Kulturwerkstatt werden ebenso erwähnt, wie die aktuellen Termine bekannt gemacht oder Einblicke ins Atelier UNKENGOLD gewährt werden. Ich bitte um Geduld!



DAS DRACHENGEHEIMNIS
(Bilderzyklus 1999-2003)
Der Drache, das "Untier" symbolisiert den Wächter zum Tor der Initation und ist gleichzeitig Verbindungsglied zur "Urzeit".

Die Hinterglas-Bilder des Zyklus Drachengeheimnis entstanden 2000 bis 2003. Damals war ich noch Mitglied der Bernrieder Künstler, nahm an den Ateliertagen teil und leitete die Jugendkunstschule "Malwerkstatt Rübennase", als die größte private Malschule im ganzen Landkreis (1999-2005). 
Ausstellungen mit diesem Zyklus waren in Zug (CH), Strassbourg (F), Bremen, Bernried, Schloss Seefeld, Kurparkschlösschen Herrsching, Gauting, Berg (alle D). Die hier gezeigten Bilder sind alle im privaten oder öffentlichen Besitz.

Über die Hinterglasmalerei
Mit dem Hinterglasmalen habe ich 1992 begonnen und es mir in autodidaktischer Weise selbst beigebracht. Zum Glück habe ich erst viel später darüber nachgelesen. Durch mein unbedarftes Experimentieren wusste ich nicht, welche Farben überhaupt auf Glas haften und wie ich Schicht um Schicht auftragen kann, damit eine Tiefenwirkung entsteht.
Dabei ist so vieles "schiefgegangen", aber ich habe dabei meine eigene Technik entwickelt, die ich (wie es in der Glasmaltradition üblich ist) nun wie ein Geheimnis hüte. Erst später habe ich durch Nachforschen (weil ich an der Akademie für Wissenschaft und Kunst in München einen Vortrag halten sollte), erkannt, wie nah meine eigene Maltechnik sich an den bedeutenden Maltraditionen anlehnt.
Auch Gabriele Münter, Wassily Kandinski und auch Paul Klee haben sich experimentell in der Hinterglasmalerei versucht. Wobei ihre Art der Hinterglasmalerei einen volkstümlichen dekorativen Charakter hatte und nichts mit der künstlerischen Tradition der echten Hinterglasmalerei zu tun hat, die mit Ölfarben und Pigmenten und vielen lasierenden, übereinanderliegenden Schichten an Tiefenwirkung arbeitet. Nur Heinrich Campendonck, auch ein Zeitgenosse hat eine ganz eigene Tecknik dieser Malerei erarbeitet und ist ein wichtiger moderner Vertreter dieser Malweise.

Das Mystische
Man kann sich fragen, weshalb die Meister einen so ausgefallenen Bildträger wie Glas wählten, um diesen erst noch rückseitig zu bemalen (man muss beim Malen spiegelverkehrt denken!). In alter Zeit hatte Glas nicht nur materiellen ( man kann auch den  technischen Stand der Glasbläser daran erkennen), sondern Glas hatte einen hohen geistigen Wert und galt als mystisches Objekt. der Spiegel galt vor der Auffklärung als unheimliches, seltsames Ding. Dieses Spiegeln und damit das Mystische zu bewirken war die Absicht der Maler, die Hinterglaswerke schufen.
Übrigens die Kunst der Hinterglasmalerei hat eine lange, bis in die Antike zutükreichende Tradition. Im 16. Jahrhundert gabe es bedeutende mltraditionen in der Lommbardei, in England, im Rheinland, in den Niederlanden auch im Tirol, Süddeutschland und in der Schweiz.
Und ... für mich besonders ermutigend ...das Glasmalen gehörte zuden handwerklichen Berufen und galt als freies Handwerk. Die Junggesellen mussten NICHT wandern. Meistens warenn es ganze Familien, so konnten auch Ehefrauen und Töchter das Handwerk erlernen. Jede Familie hütete ihr ganz spezielles technische Geheimnis.



Färberin: Sehnsuch nach der verlorenen Zeit, Hinterglasmalerei, 60 x 80 cm, 2001

Wenn es so etwas wie einen gemeinsamen archaischen Ursprung des menschlichen Erinnerungsfundus gibt, zu dem man Zugang finden kann, dann steigen mir von dort die Bilder auf.
In figurativ-abstrahierter, archaisch-stilisierter Bildersprache durchdringen sich als zentrale Ausdrucksmittel: Mensch-, Tier- und Pflanzenformen. Die menschlichen Figuren sind skulptural  empfunden, marmorisiert und wie aus Stein geschnitten. So entsteht der Eindruck von einem Verharren, einer Ruhe.


 Die hier vorgestellten Bilder stammen aus dem Zyklus  Drachengeheimnis in den Jahren 2000 und 2001. Es ist ein Zyklus der in archaischer Bildersprache Geschichten erzählt. Geschichten von Fabelwesen, Geschichten von Freundschaft und Zusammenhalt.
Alle Bilder sind Hinterglasbilder.Merkmal dieses Zyklus ist auch die Verarbeitung auf alten Holztüren, Holzfenstern, in wurmstichigen Rahmen, ein Kontrast vom glatten und geheimnisvoll schillernden Glasträger und dem Objektträger zu 

Färberin: Baumgeburt, Hinterglasmalerei, 80 x 110 cm, 2002
 Die Bilder erzählen von Freundschaft und Liebe, von Respekt für die, uns umgebende Natur und deren Tierwelt. Das Paar ist immer wieder Gegenstand in meinen Bildern. Dieses steht nicht nur für die zwischenmenschliche Beziehung, sondern vor allem für den Wunsch einer Verschmelzung der Gegensätze in einer nicht voneinander isoliert gelebten Welt.

Färberin: Sybille oder Die Muschelträumerin, Hinterglasmalerei, 80 x 120 cm, 2002

Färberin: Teil des Tryptychons "der goldene Klang", 3 Fenster, Hinterglasmalerei, je 40 x  100 cm, 2000
"live im Salonett-Kabinett" in der Studio Galerie in Weilheim. Spreche über meinen "Flamencotänzer", Hinterglasobjekt.

Faärberin: Muschelträumerin in blau, Hinterglasmalerei in Buffettüre, 40 x 50 cm, 2000


Meine Studio Galerie im Trifthof und gleichzeitig  Atelier von 2005 bis 2010 in Weilheim, Oberbayern 






Das war der erste Teil: (Färberins retrospektives Erzählen: Teil Eins Drachengeheimnis.) 
Über den Zyklus "Chromokineon"(Leinwandbilder) berichtet ich zeitgleich in meinem Blog: https://faerberin.blogspot.de Färberin

Die Texte  (1999-2007) sind veröffentlicht in meinem Kunstkatalog  " Das Weib des Färbers". 
Wissenswertes "über die Hinterglasmalerei" stammt aus: "Amalierte Stuck uff Glas/Hinder Glas gemalte Historien und Gemäld", herausgeber: Schlossmuseum Murnau, Deutschland.
Bis meine neue Webseite erstellt ist, wo dann alle Bilder und Texte gelesen werden können, entsteht im Blog: Färberins retrospektives Erzählen: 
Mit den Inhalten: Über die Hinterglasmalerei und über meine Bilder-Zyklen und Art-Performance-Projekte. Betitelt in: Drachengeheimnis, Choreografie der Elemente, Lumieristische Energiefelder, Die Äolsharfe, Fischschuppenfarbene Krokodilshaut, In spanischen Gärten, Les Cartes de la Magie, UNKENGOLD-Spektakulum, u. a. Kunst-Projekte mit Musik, Lyrik. und mehr.