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DRACHENGEHEIMNIS: Experimentelle Hinterglasmalerei
Färberin: Drachengeburt, 2001, Hinterglas, 190 x 80 cm |
DAS DRACHENGEHEIMNIS
(Bilderzyklus 1999-2003)
Der Drache, das "Untier" symbolisiert den Wächter zum Tor der Initation und ist gleichzeitig Verbindungsglied zur "Urzeit".
Die Hinterglas-Bilder des Zyklus Drachengeheimnis entstanden 2000 bis 2003. Damals war ich noch Mitglied der Bernrieder Künstler, nahm an den Ateliertagen teil und leitete die Jugendkunstschule "Malwerkstatt Rübennase", als die größte private Malschule im ganzen Landkreis (1999-2005).
Ausstellungen mit diesem Zyklus waren in Zug (CH), Strassbourg (F), Bremen, Bernried, Schloss Seefeld, Kurparkschlösschen Herrsching, Gauting, Berg (alle D). Die hier gezeigten Bilder sind alle im privaten oder öffentlichen Besitz.
Über die Hinterglasmalerei
Mit dem Hinterglasmalen habe ich 1992 begonnen und es mir in autodidaktischer Weise selbst beigebracht. Zum Glück habe ich erst viel später darüber nachgelesen. Durch mein unbedarftes Experimentieren wusste ich nicht, welche Farben überhaupt auf Glas haften und wie ich Schicht um Schicht auftragen kann, damit eine Tiefenwirkung entsteht.
Dabei ist so vieles "schiefgegangen", aber ich habe dabei meine eigene Technik entwickelt, die ich (wie es in der Glasmaltradition üblich ist) nun wie ein Geheimnis hüte. Erst später habe ich durch Nachforschen (weil ich an der Akademie für Wissenschaft und Kunst in München einen Vortrag halten sollte), erkannt, wie nah meine eigene Maltechnik sich an den bedeutenden Maltraditionen anlehnt.
Auch Gabriele Münter, Wassily Kandinski und auch Paul Klee haben sich experimentell in der Hinterglasmalerei versucht. Wobei ihre Art der Hinterglasmalerei einen volkstümlichen dekorativen Charakter hatte und nichts mit der künstlerischen Tradition der echten Hinterglasmalerei zu tun hat, die mit Ölfarben und Pigmenten und vielen lasierenden, übereinanderliegenden Schichten an Tiefenwirkung arbeitet. Nur Heinrich Campendonck, auch ein Zeitgenosse hat eine ganz eigene Tecknik dieser Malerei erarbeitet und ist ein wichtiger moderner Vertreter dieser Malweise.
Färberin: Sehnsuch nach der verlorenen Zeit, Hinterglasmalerei, 60 x 80 cm, 2001 |
Das Mystische
Man kann sich fragen, weshalb die Meister einen so ausgefallenen Bildträger wie Glas wählten, um diesen erst noch rückseitig zu bemalen (man muss beim Malen spiegelverkehrt denken!). In alter Zeit hatte Glas nicht nur materiellen ( man kann auch den technischen Stand der Glasbläser daran erkennen), sondern Glas hatte einen hohen geistigen Wert und galt als mystisches Objekt. der Spiegel galt vor der Auffklärung als unheimliches, seltsames Ding. Dieses Spiegeln und damit das Mystische zu bewirken war die Absicht der Maler, die Hinterglaswerke schufen.
Färberin: Baumgeburt, Hinterglasmalerei, 80 x 110 cm, 2002 |
In figurativ-abstrahierter, archaisch-stilisierter Bildersprache durchdringen sich als zentrale Ausdrucksmittel: Mensch-, Tier- und Pflanzenformen. Die menschlichen Figuren sind skulptural empfunden, marmorisiert und wie aus Stein geschnitten. So entsteht der Eindruck von einem Verharren, einer Ruhe.
Die hier vorgestellten Bilder stammen aus dem Zyklus Drachengeheimnis in den Jahren 2000 und 2001. Es ist ein Zyklus der in archaischer Bildersprache Geschichten erzählt. Geschichten von Fabelwesen, Geschichten von Freundschaft und Zusammenhalt.
Alle Bilder sind Hinterglasbilder.Merkmal dieses Zyklus ist auch die Verarbeitung auf alten Holztüren, Holzfenstern, in wurmstichigen Rahmen, ein Kontrast vom glatten und geheimnisvoll schillernden Glasträger und dem Objektträger zu
Färberin: Sybille oder Die Muschelträumerin, Hinterglasmalerei, 80 x 120 cm, 2002 |
Übrigens die Kunst der Hinterglasmalerei hat eine lange, bis in die Antike zutükreichende Tradition. Im 16. Jahrhundert gabe es bedeutende mltraditionen in der Lommbardei, in England, im Rheinland, in den Niederlanden auch im Tirol, Süddeutschland und in der Schweiz.
Und ... für mich besonders ermutigend ...das Glasmalen gehörte zuden handwerklichen Berufen und galt als freies Handwerk. Die Junggesellen mussten NICHT wandern. Meistens warenn es ganze Familien, so konnten auch Ehefrauen und Töchter das Handwerk erlernen. Jede Familie hütete ihr ganz spezielles technische Geheimnis.
Färberin: Teil des Tryptychons "der goldene Klang", 3 Fenster, Hinterglasmalerei, je 40 x 100 cm, 2000 |
Färberin: Muschelträumerin in blau, Hinterglasmalerei in Buffettüre, 40 x 50 cm, 2000
Das Hörbuch ist die Grundlage für das Workshop-Roman-Projekt Ab heute bin ich unsichtbar-Anleitung zur Herstellung einer Tarnkappe und wird als Magazin-Buch mit vielen Bilden im Färber-Verlag unter der ISNB 978-3-945320-00-6 herausgegeben. Bitte beachten Sie das Copyright aller Fotos, Kollektionsmuster und Texte ©2011 Sylvia Richard-Färber |